Montag, 17. November 2014

Dr. Monika Estermann: Der Münchner Verleger Georg Hirth: Zwischen Historismus und Jugendstil

Protokoll des Abends vom 17. November 2014

Im November, am 17. 11. 2014 stellte Frau Dr. Monika Estermann im Berliner Bibliophilen Abend den

Münchener Verleger Georg Hirth

vor. Von den anwesenden Bücherfreunden war dieser Name wohl den wenigsten bekannt. Dabei hat er das Buchwesen in Deutschland auf vielen Gebieten modernisiert, verändert und auch international bekannter gemacht. Er lebte von 1841 – 1916 in einer Zeit, in der es historisch wichtige Entwicklungen auf vielen Gebieten gab, ein wichtiges Datum war sicher die Gründung des Deutschen Reiches 1971. Nach gründlicher Ausbildung in einem Verlag und anschließendem Wirtschaftsstudium wurde er vielseitig tätig als Publizist, Statistiker, Verleger, war Mitarbeiter „Der Gartenlaube“ und der Zeitung „Münchner Neuste Nachrichten“. Er hatte großes Interesse, in Deutschland eine anspruchsvolle Kunst bekannter zu machen, weg zu kommen von allein nationalen und patriotisch geprägten Darstellungen. So erschien 1883 ein kunstgeschichtliches Bilderbuch aus Jahrhunderten, er brachte seit 1880 Reproduktionen von Zeichnungen und Graphik deutscher Künstler wie Dürer, Holbein, Cranach und anderen auf den Markt, um gute Kunst dem Volke nahe zu bringen.
1896 gründete er die Wochenschrift „Jugend“, deren Inhalt sich der Münchener Kunstszene der Gegenwart widmete und deren Titel letztlich den Begriff Jugendstil mit prägte. Erleichtert wurden seine Anliegen dadurch, dass er Mitinhaber eines Verlages war, er hatte 1870 in eine Verlegerfamilie eingeheiratet, so dass er zusammen mit seinem Schwager den Verlag Knorr & Hirth gründen konnte.
Frau Dr. Estermann hatte einige Bücher des Verlages und Exemplare der „Jugend“ ausgelegt, so dass man sich anschließend über das Anliegen des Verlegers G. Hirth informieren konnte.

Dr. Christian Klinkenstein

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