Samstag, 16. März 2024

Frank Eißner in der Galerie Sonnensegel

Eigentlich hatte der Berliner Bibliophilen Abend die diesjährige Jahresexkursion nach Brandenburg geplant, um die St. Katharinenkirche und die Vernissage einer Ausstellung von Frank Eißner mit grafische Arbeiten zu besuchen.
Es bleibt jedoch noch bis Ende Juni die Gelegenheit, die Ausstellung zu besuchen, zu der der Leiter der Galerie schrieb:

„Verlorene Form“ – manch einer rätselt vielleicht, was sich hinter dieser kryptischen Formulierung verbirgt, die eine besondere Art des grafischen Gestaltens beschreibt. Aufschluss darüber, warum diese Technik als wohl anspruchsvollste Variante des Holz- oder Linolschnitts gilt, kann ein Besuch der „Sonnensegel“- Ausstellung geben. Der in Leipzig geborene Grafiker und Maler Frank Eißner ist ein Meister des mehrfarbigen Holzschnittes. Auf ein- und demselben Druckstock wird nach jedem Druck, also nach jeder einzelnen Farbe, weitergeschnitten, bis alle notwendigen Farben gedruckt und die Blätter fertig sind. Dabei verändert sich der Druckstock derart, dass er am Ende zerstört, verloren ist. Von Anfang an muss der Künstler also eine klare Vorstellung vom Endprodukt haben. Fehlerkorrekturen sind nicht möglich. Zum Glück merkt man den Holzschnitten von Frank Eißner die Kompliziertheit des Entstehungsprozesses nicht an. Vielmehr beeindruckt der fast malerische Eindruck, den der Künstler durch das Übereinanderdrucken von bis zu sieben Farben erzielt. Ebenso bemerkenswert ist das breite Themenspektrum, das die grafischen Blätter abdecken. Neben Landschafts- und Naturdarstellungen dominiert das Figürliche. Gestalten, die wir aus Sagen bzw. Mythen, aus einem historischen Kontext kennen oder die einfach als Verbeugung des Künstlers vor wichtigen Musikerinnen und Musikern der Rock/Pop- Geschichte gemeint sind.

(Matthias Frohl)

Ausstellung: 16. März - 28. Juni 2024

Kinder- und Jugendgalerie „Sonnensegel“
Gotthardtkirchplatz, Brandenburg a.d. Havel

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen