Sonntag, 12. Januar 2025

120 Jahre Berliner Bibliophilen Abend

Mitglieder und Freunde des BBA unternahmen heute zu einem Ausflug nach Templin, wo sie nach einem gemeinsames Mittagessen, bei welchem Mitglieder eine von der Schweizer Künstlerin Brigitte Neustäbler geschaffene Graphik zum 120jährigen Gründungsjubiläum des Berliner Bibliophilen Abend in Empfang nehmen konnten.
(Mitglieder des BBA, die an der Exkursion nicht teilnehmen konten, erhalten diesen Holzschnitt per Post.)
Brigitte Neustäbler, Holzschnitt 2024, Blattgröße A4
Das Blatt zeigt sinnbildlich den geschundenen, aber lebendigen Stamm eines Ginkgos, ein Symbol der Langlebigkeit, mit einer auf ihm ruhenden Eule, die seit Jahrtausenden für Weisheit steht.
Das verweist auf die Geschichte der Vereinigung: Eine erfolgreiche Entwicklung dieser am 12. Januar 1905 gegründeten regionalen Vereinigung der Gesellschaft der Bibliophilen (gegr. 1899) wurde 1933 durch die Nazis aufgrund ihrer weitgehend jüdischen Mitglieder abgebrochen. 1954 erfolgte die Neugründung in Westberlin, ab 1990 war dann allen Berliner Bibliophilen eine Mitgliedschaft möglich. Vor zwei Jahren stand der BBA wieder kurz vor einer Selbstauflösung, das konnte abgewendet werden und der BBA zeigt wieder zaghaftes Wachstum.
Der Holzschnitts erschien exklusiv für Mitglieder des Berliner Bibliophilen Abend in einer einmaligen Auflage von 30 nummerierten und signierten Exemplaren.

Anschließend besuchten die Mitglieder und Gäste des BBA die Ausstellung des Kunstvereins Templin “Keine Bilder” mit Typographiken von Marc Berger.
Nach einer herzlichen Begrüßung durch den Matthias Schilling vom Kunstverein Templin und einer ausführlichen Einführung in das Metier des Handpressendrucks führte Marc Berger aus Gransee durch die Ausstellung und zeigte die erstaunlichen Bandbreite dessen, was man mit Schrifttypen alles machen kann - eine interessante, aufschlussreiche und kompetente Führung durch den Schwarzdrucker. Viele Arbeiten sind „Kritisch-pessimistische Hilfestellungen zum Zeitgeschehen“, dennoch kommt auch der Humor dabei nicht zu kurz.
v.l.n.r.: Marc Berger, Fritz Jüttner, Thomas Döring, Ninon Suckow, dahinter Ulrich Goerdten, Susanne Rothe, Irmtraud Jüttner, Foto: Abel Doering
Auch Marc Berger zählte zu den Gratulanten anlässlich des 120jahrigen Bestehens dieser regionalen bibliophilen Vereinigung. Und er überreichte den Teilnehmern der Exkursion eine eigens in einer Auflage von 33 Exemplaren zum Stiftungsfest geschaffene Typographik mit Holzlettern im Vierfarbdruck.
Marc Berger, BBA 120, Blattgröße 29,7 x 29,7 cm
 
weitere Fotos von Matthias Schilling durch Klick auf die Abb.

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