Am 17.6.2013 sprach Herr Dr. Fritz Jüttner im Berliner Bibliophilen Abend über die Dichtung, die sich mit Arminius/Hermann beschäftigte. Ein bibliophiler Streifzug durch zwei Jahrhunderte mit dem Titel „Als die Römer frech geworden“.
Zu diesem Vortrag waren 24 Zuhörer gekommen, die weniger über die Historie als über die Literatur vom Barock bis zu Grabbe und Scheffel Neues erfahren wollten.
Es ging also nicht um die noch strittigen Abläufe dieser mit Verrat, Heimtücke und List geführten Schlacht, in der Varus besiegt wurde und Augustus seine Legionen verlor, sondern um die Texte, die sich mit diesem Ereignis sehr freizügig beschäftigten, auch um ein deutsches Nationalbewusstsein zu fördern. Der Referent hatte einen Teil seiner umfangreichen bibliophilen Sammlung mitgebracht, die bei Daniel Kaspar von Lohenstein (1635- -1683) mit dem dicken Wälzer „Hermann nebst……. Thusnelda“ mit 3076 Seiten begann. Dann Johann Christoph Gottsched (1700 – 1760), es folgten ein Veteran der Schlegels, Johann Elias (1718 – 1749) und nicht zu vergessen Friedrich Gottlieb Klopstock (1724 – 1803) mit seinen drei Dramen: „Hermanns Schlacht, Hermann und die Fürsten, Hermanns Tod“ (1769 – 1787). In allen Texten finden sich die singenden, deklamierenden Barden mit den schönen germanischen Jungfrauen, die zum Hauen und Stechen anfeuerten, wobei aber der Dichter durch sie das ausdrücken ließ und konnte, was sein Anliegen war. Die Barden sangen heroische Lieder, die in der Dichtung noch heroischer gemacht wurden, obwohl den alten Germanen die Barden unbekannt waren, sie waren eine poetische Fiktion, die Dichter ahmten den Barden „Ossian“ von Macpherson nach.
Es folgte die nach dem Tod von Heinrich von Kleist durch Tieck 1821 veröffentlichte „Die Hermannschlacht“ und Christian Dietrich Grabbes „Hermannschlacht“. Weitere Namen waren Josef Viktor von Scheffel („Gaudeamus“ 1868), die Maler Anton von Werner, und Daniel Chodowiecki. Wer mit dem Thema und der Zeit nicht vertraut war, erfuhr Neues über den Cherusker Arminius (ermordet 21 n. Chr.) und sein Erscheinungsbild in der deutschen Literatur, konnte sich freuen über die Begeisterung und den Enthusiasmus von Fritz Jüttner, staunen über seine sicher mühsamen Recherchen in Katalogen, Literatur, Internet, in Antiquariaten, um diese schönen Bücher zu dem Thema zusammen zu tragen. Vielen Dank!
Zu Beginn der Veranstaltung wies der Vorsitzende Herr Illigner noch einmal auf die geplante Exkursion im Juli nach Stavenhagen zu Fritz Reuter hin.
(Christian Klinkenstein)
Zu diesem Vortrag waren 24 Zuhörer gekommen, die weniger über die Historie als über die Literatur vom Barock bis zu Grabbe und Scheffel Neues erfahren wollten.
Es ging also nicht um die noch strittigen Abläufe dieser mit Verrat, Heimtücke und List geführten Schlacht, in der Varus besiegt wurde und Augustus seine Legionen verlor, sondern um die Texte, die sich mit diesem Ereignis sehr freizügig beschäftigten, auch um ein deutsches Nationalbewusstsein zu fördern. Der Referent hatte einen Teil seiner umfangreichen bibliophilen Sammlung mitgebracht, die bei Daniel Kaspar von Lohenstein (1635- -1683) mit dem dicken Wälzer „Hermann nebst……. Thusnelda“ mit 3076 Seiten begann. Dann Johann Christoph Gottsched (1700 – 1760), es folgten ein Veteran der Schlegels, Johann Elias (1718 – 1749) und nicht zu vergessen Friedrich Gottlieb Klopstock (1724 – 1803) mit seinen drei Dramen: „Hermanns Schlacht, Hermann und die Fürsten, Hermanns Tod“ (1769 – 1787). In allen Texten finden sich die singenden, deklamierenden Barden mit den schönen germanischen Jungfrauen, die zum Hauen und Stechen anfeuerten, wobei aber der Dichter durch sie das ausdrücken ließ und konnte, was sein Anliegen war. Die Barden sangen heroische Lieder, die in der Dichtung noch heroischer gemacht wurden, obwohl den alten Germanen die Barden unbekannt waren, sie waren eine poetische Fiktion, die Dichter ahmten den Barden „Ossian“ von Macpherson nach.
Es folgte die nach dem Tod von Heinrich von Kleist durch Tieck 1821 veröffentlichte „Die Hermannschlacht“ und Christian Dietrich Grabbes „Hermannschlacht“. Weitere Namen waren Josef Viktor von Scheffel („Gaudeamus“ 1868), die Maler Anton von Werner, und Daniel Chodowiecki. Wer mit dem Thema und der Zeit nicht vertraut war, erfuhr Neues über den Cherusker Arminius (ermordet 21 n. Chr.) und sein Erscheinungsbild in der deutschen Literatur, konnte sich freuen über die Begeisterung und den Enthusiasmus von Fritz Jüttner, staunen über seine sicher mühsamen Recherchen in Katalogen, Literatur, Internet, in Antiquariaten, um diese schönen Bücher zu dem Thema zusammen zu tragen. Vielen Dank!
Zu Beginn der Veranstaltung wies der Vorsitzende Herr Illigner noch einmal auf die geplante Exkursion im Juli nach Stavenhagen zu Fritz Reuter hin.
(Christian Klinkenstein)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen