Samstag, 9. September 2023

Bücherlust Berlin

Am 9. und 10. September nahm der BBA zum ersten Mal an der zum zweiten Mal stattfindenden BücherLust Berlin teil.
Obwohl diese Antiquariatsmesse in diesem Jahr schwächer besucht war, kann diese Teilnahme für den BBA als erfolgreich eingeschätzt werden, unsere ausgestellten Jahresgaben wie auch das Herbst-Programm 2023 fanden großes Interesse, und aus den Gesprächen war herauszuhören, dass mit weiteren Mitgliedschaften zu rechnen ist.
Am Sonnabend fanden sich 7 Mitglieder am BBA-Stand zum Besuch der Antiquariatsmesse ein.
Folgende Auswahl von erlesener Jahresgaben aus den letzten 35 Jahren konnten anlässlich der Bücherlust Berlin erworben werden.
Angebot durch Klick auf das Bild aufrufen

9. und 10. September 2023, 10 - 17 Uhr
Tribünen-Halle der Trabrennbahn Berlin Karlshorst
Treskowallee 159 in 10318 Berlin

Sonntag, 20. August 2023

Literarisch-musikalischer Nachmittag

An dieser, von den Pirckheimer Elke Lang und Till Sailer nun bereits das 6. mal organisierten Veranstaltung in Spreewerder bei Berlin für Freunde von Literatur, Kunst und des Buches, waren auch Mitglieder der Pirckheimer-Gesellschaft und des Berliner Bibliophilen Abend beteiligt.
Diese wunderbare Veranstaltung mit Natur, Harfenmusik, Pflaumenkuchen vom Blech, Anekdoten, vorzüglichem Käse, Rotwein, Widmungsexemplaren und Künstlerbüchern war für den BBA ein gelungener Wiederstart nach seinem dreijährigem "Winterschlaf".
Jürgen Wilke, Drucker von Conrad Felixmüller und Udo Würtenberger, Künstler und Galerist in Berlin
Anlässlich des Nachmittags in Spreewerder konnte das Programm des BBA für das zweite Halbjahr 2023 vorgestellt werden.

Freitag, 23. Juni 2023

Alea iacta est

Unter die Auflösungsdebatten des Berliner Bibliophilen-Abend wurde ein Schlussstrich gezogen: Der Berliner Bibliophilen-Abend wird weiterhin bestehen.

Der BBA ist ein zu schützendes Kulturdenkmal, so wurde argumentiert und, im Gegensatz zu einer der vorhergehenden Zusammenkünfte waren sich die Teilnehmer an der heutigen außerordentlichen Mitgliederversammlung darüber einig, dass es am Ideal eines Guten Buches eines Fedor von Zobeltitz festzuhalten gilt. Eine 118jährige Kulturtradition darf nicht beendet werden, darüber waren sich die Anwesenden einig, nur weil der bisherige Vorstand an seine Belastungsgrenzen gekommen ist.

Als neuer Vorsitzender wurde gestern einstimmig Abel Doering gewählt, als Vorsitzende der Revisionskommission wurde Ninon Suckow bestätigt.
Abel Doering (lks.) mit dem ehem. Vorstand Dr. Jens Ziegler, Till Schröder und Bernd Illigner (sitzend)

Mittwoch, 1. März 2023

Mitgliederversammlung

Der Berliner Bibliophilen-Abend, der mit einer 11jährigen Unterbrechung durch den deutschen Faschismus, seit 1905 existiert, droht das Aus. Bereits in den letzten drei Jahren fanden, vornehmlich pandemiebedingt, mit einer Ausnahme keine Veranstaltungen des Berliner Bibliophilen-Abend mehr statt.
BBA im September 2014, Foto © Ralf Parkner
Auf der Mitgliederversammlung konnte keine Entscheidung über die Zukunft des BBA gefällt werden und die Anwesenden konnten sich auch über keine Empfehlung hinsichtlich des Fortbestands des Vereins einigen. 
Ein endgültiger Beschluss dazu wird in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Juni erwartet.

Mittwoch, 11. September 2019

Rekonstruktion einer Ausstellung in Berlin 1929

Besuch der Ausstellung László Moholy-Nagy und die Neue Typografie Rekonstruktion einer Ausstellung in Berlin 1929 in der Kunstbibliothek mit Herrn Dr. Michael Lailach, Kurator der Ausstellung und Leiter der Sammlung Buchkunst der Kunstbibliothek.
Blick in die Ausstellung mit zwei Plakaten von A.M. Cassandre und einigen Schautafeln von Lásló Moholy-Nagy
Aus der Ankündigung der Kunstbibliothek: Dieser wegweisende Ausstellungsraum mit dem Titel „Wohin geht die typographische Entwicklung?“ wurde erstmals im Mai 1929 im Martin-Gropius-Bau Berlin anlässlich der von der Staatlichen Kunstbibliothek organisierten Ausstellung „Neue Typographie“ präsentiert. Moholy-Nagy war eingeladen worden, einen Raum zur Zukunft der Typografie zu gestalten. Er entwarf 78 Schautafeln mit Fotografien, Texten und Bildern, die sämtlich erhalten sind, so dass der Ausstellungsraum erneut gezeigt werden kann, ergänzt durch weitere Plakate, Briefbögen und andere Drucke der "Neuen Typografie" aus der Sammlung der Kunstbibliothek. Des weiteren wird der Ausstellungsraum durch eine Auswahl berühmter Plakate und Reklamedrucke der „Neuen Typografie“ u.a. von Willi Baumeister, A. M. Cassandre, Walter Dexel, Johannes Molzahn, Kurt Schwitters und Jan Tschichold aus der Sammlung der Kunstbibliothek erweitert.
Kinoplakate von Jan Tschichold

Mittwoch, 19. Juni 2019

„Erlesene Bibliotheken“

Besuch der Ausstellung „Erlesene Bibliotheken“ in die Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin. Die stellvertretende Leiterin der Akademie-Bibliothek, Frau Susanne Nagel, führt in die Ausstellung ein und berichtet über die Arbeit der Bibliothek.
Geister des BBA am nachgestellten Arbeitsplatz von Anna Seghers mit den Originalmöbeln, Foto © ad
Aus dem Faltblatt zur Ausstellung:
Die eigene Büchersammlung ist für viele Künstlerinnen und Künstler wichtige Arbeitsumgebung, Werkstatt und Inspirationsquelle. Die Akademie besitzt mit mehr als 300 künstlerischen Arbeitsbibliotheken einen einzigartigen Schatz. Die Ausstellung gibt Einblicke in diese erlesenen Büchersammlungen.

Donnerstag, 31. Januar 2019

Ausgefallene Schriften – Typografie als Gestaltungsmittel

Der BBA war am letzten Januartag zu Gast in den Räumen seines Mitglieds Anja Steinig. Die Grafikdesignerin hatte in ihrem Studio F in Berlin-Kreuzberg eine Vielzahl von Büchern und Katalogen ausgebreitet. Das überspannende Thema war: Ausgefallene Schriften – Typografie als Gestaltungsmittel. Ergänzt von den vielen Mitbringseln der Mitglieder entspann sich schell eine anregende Diskussion um den Stand des Designs, die Frage nach Lesbarkeit vs. Aufmerksamkeit, Schriftkultur und zeitliche Moden. Die Bandbreite der versammelten Beispiele war groß, von einem typografisch interessanten Originalplakat von Lucian Bernhard für eine Kriegsanleihe im Ersten Weltkrieg über Dinah Nelkens »ich an dich. Ein Roman in Briefen« aufwändige produzierte Liebesgeschichte aus dem Jahr 1939, komplett mit extra eingeklebten, beschriebenen Servietten, Liebesbriefen und Fahrkarten und ähnlichen Ephemera – das Konzept des komplexen und gerühmten »Das Schiff des Theseus« (2015) um fast 80 Jahre vorwegnehmend – bis zu Ausstellungskatalogen, Taschenbüchern, dem »Wohltemperierten Alphabet« von Axel Bertram, Jost Hochhulis »Buchgestaltung« und den onomatopoetischen Sprechblasen-Typografien von amerikanischen »Ren & Stimpy«-Comics. Anja Steinig und der befreundete Grafikdesigner Lo Breier (Tempo, Wiener, ARD, Die Woche, Bild Am Sonntag, ...) erzählten aus ihrem Arbeitsalltag als Gestalter, die Zwänge durch Kundenwünsche und den Widerstand gegen solche, beziehungsweise die lohnende Überzeugungsarbeit, wenn es um Ästhetik geht. Auch Details der technischen Entwicklung und ihr Einfluss auf die Gestaltung nahm Raum ein. Energiegeladen durch die Diskussion (und einen eigenhändig gebackenen Kuchen der Gastgeberin) verliessen wir weiter lebhaft unterhaltend Studio F einige Stunden später. Herzlichen Dank an Anja Steinig für ihre Gastfreundschaft!

Till Schröder

Donnerstag, 13. Dezember 2018

Letzter Berliner Bibliophilen Abend im Jahr 2018

Foto © Abel Doering
Zum letzten Mal im Jahr 2018 traf sich der Berliner Bibliophilen Abend, schon traditionell, in der Wohnung von Ulrich Goerdten und Dr. Susanne Rothe.

Neben Kuchen, Tee und Kaffee, Häppchen und Wein, neben den üblichen Vorstellungen der schönsten Neuerwerbungen des letzten Jahres, gab es Neues. Till Schröder präsentierte die im Januar neu im Netz stehende überarbeitete Internetpräsenz des BBA, ein eindrucksvoller Neustart dieser inzwischen in die Jahre gekommenen Seite.

Ulrich Goerdten stellte die diesjährige Jahresgabe des BBA vor, den von ihm herausgegebenen Titel "Bücher, die die Welt noch braucht" mit Anzeigen und Rezensionen des Kladderadatsch von 1872 bis 1907 auf Bücher, die es nie gegeben hat, ein bibliophiler, humorvoller und vor Allem intellektueller Leckerbissen, der, in der Edition Schwarzdruck verlegt, in einer Teilauflage der Buchhandelsausgabe für den BBA mit individuellem Cover versehen wurde. Auf diesen Titel, der unter keinem Gabentisch eines Bibliophilen fehlen sollte, wird an dieser Stelle nochmals gesondert hingewiesen.

Der Kreis der Teilnehmer hielt sich in Grenzen, trotzdem konnten erst gegen Mittenacht die beiden Kerzen im Adventskranz gelöscht werden. Ein Zeichen dafür, dass sich im BBA nicht nur Liebhaber der Berliner Buchkunst, sondern Berliner Freunde im Bibliophilen zusammenfinden.

Donnerstag, 8. November 2018

Huldigung in Seide

An einem Donnerstag hatten sich ein Dutzend Mitglieder des BBA und Gäste vor der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz, Haus 1, versammelt, wo sie von Andreas Wittenberg, Referatsleiter in der Abteilung Historische Drucke, in Empfang genommen wurden. Er stellte uns die sogenannte „Prinzessinnen-Bibliothek“ vor, die die Staatsbibliothek mit Hilfe von Sponsoren in Stockholm erwerben konnte. Der größte Teil der gekauften Werke war noch nicht im Bestand vorhanden. Den Kern der circa 4.500 Bände umfassenden Sammlung bildete die Privatbibliothek von Prinzessin Sophie Albertine von Schweden (1753–1829), Tochter von König Adolf Friedrich von Schweden (reg. 1751–1771) und seiner Gemahlin Prinzessin Luise Ulrike von Preußen (1720–1782). Einige Bücher stammten aus dem Besitz von Königin Sophie Dorothea von Preußen (1687–1757) und Königin Sophie Charlotte von Preußen (1668–1705), der Großmutter und Urgroßmutter von Prinzessin Sophie Albertine.

Herr Wittenberg hatte auf drei Tischen eine Auswahl von Büchern aus der Prinzessinnen-Bibliothek ausgebreitet, die auch betrachtet werden konnte. Das Gros der Bücher war in braunes Leder gebunden und trug auf dem Rücken die Initialen der Besitzerin. Sie waren weitgehend in französischer Sprache verfasst und umfassten ein breites inhaltliches Spektrum, das von Werken Friedrichs des Großen und Goethes bis zu einem Kochbuch reichte.

Ein Kuriosum war eine auf Seide gedruckte und in Seide eingebundene Huldigungsschrift der Kaufmannschaft von Quedlinburg anlässlich der Wahl von Prinzession Sophie Albertine zur evangelischen Äbtissin von Quedlinburg im Jahr 1787, was sie bis zur endgültigen Säkularisierung 1803 blieb.

Eine intensive Erforschung der Prinzessinnen-Bibliothek soll in zwei Workshops in Zusammenarbeit mit der Universität Uppsala erfolgen.

Manfred Funke

Dienstag, 28. August 2018

Nachkriegsbücher

Der erste in einer neuen Reihe von Themenabenden widmete sich Büchern aus den Jahren 1945–1950. Inspiriert durch das Buch »Den Trümmer abgetrotzt – Bücher der Stunde Null. Die Sammlung Lothar Lang«, drehte sich die Frage schnell um genau diesen Terminus: War es ein Neuanfang oder nicht? Die von den Mitgliedern mitgebrachten Bücher lieferten Argumente für beide Sichtweisen. Aufbruch gab es vieler Orten, schon allein im Namen Aufbau-Verlag lag Verheißung, doch auch viel Anknüpfung an die Zeit vor 1933. Entweder an die Moderne und die Exilanten wie Bücher von FC Weisskopf, Max Herrmann Neiße, Kataloge der Galerie Rosen zeigten, an moderne Kinderbücher der Avantgarde der 1920er, die in Exemplaren aus dem Felguth-Verlag (»Husch, das gute Gespenst«), Peter Paul Verlag (»Die silberne Brücke«), Altberliner Verlag Lucie Groszer (»Die Söhne der Großen Bärin«), Globus-Verlag (»Die wirklichen Wunder des Basilius Knox«), der Jugendzeitschrift Horizont oder der Knabe Jugendbücherei anklangen, wie auch der starke Einfluss amerikanischer Populärkultur mit Reihen wie Zane-Grey-Wildwestromanen, die ihre Wurzeln in den 1930er Jahren hatten. Genauso zeigten sich restaurative Tendenzen als auch neues Interesse an der Vergangenheit, die Beschäftigung mit der Klassik wie Goethe-Ausgaben mit Karl-Stratil-Illustrationen, die Neubetrachtung der 1848 Revolution im Jubiläumsjahr (Friedrich Meineckes »1848. Eine Säkularbetrachtung«,Verlag Lothar Blanvalet), die Klemke-Adaption von Georg Weerths »Humoristische Skizzen aus dem deutschen Handelsleben«, Ludwig Schiedermairs »Musikalische Begegnungen« (Stauffen Verlag), Puschkins Dramen (SWA-Verlag) oder der Potsdamer Stichnote Verlag mit seinem bildungsbürgerlichen Programm. Die Auseinandersetzung mit Krieg und Naziherrschaft spiegelte sich in vielen Büchern (»Apokalypse« mit Holzstichen von Karl Rössing, Johannes R. Bechers »Deutsches Bekenntnis«, Nelly Sachs »In den Wohnungen des Todes« mit den Zeichnungen von Rudi Stern). Der Mangel der Nachkriegszeit zeigte sich nicht nur in Fragen der Papierqualität, sondern auch in erfinderischen Titeln. Ein Spiegel der Zeit waren zwei schöne Kochbücher: »Schmalhans kocht trotzdem gut« und »Der heruntergekommene Lukull« mit Tipps für Schmackhaftes aus dem Wenigen, was es noch gab. Einen Blick in den Alltag eröffnete auch ein Fussballprogramm aus dem Jahr 1949/50. Als Gäste in der Räumen der Herr-Hegenbarth-Stiftung verwies uns Gastgeber Christopher Breu zum Schluss auf eine Reihe bisher unveröffentlichter Arbeiten von Josef Hegenbarth, der in dieser Zeit Grafikfolgen zu deutschen Klassikern des 19. Jahrhunderts für die Schublade schuf. Wie hier auch der Beginn seiner Märchenbücher für den Verlag Rütten & Loening ab 1949 liegt, die Breu mit einigen Exemplaren vorstellte. Die Stunde Null, zeigte sich, kann auch gut und gerne als unbemerkte Stunde der Vielfalt ins Metaphern-Lexikon.

Till Schröder

Freitag, 22. Juni 2018

ohne Druck kein Buch

Besuch der Druckwerkstatt „Die Lettertypen“ Berlin – Adlershof (Büchnerweg 92, 12489 Berlin.).
Die jungen Drucker, eng verwoben auch mit den Buchbindern von BUKS!, haben eine alte Druckerei in Adlershof vor der Schließung gerettet und betreiben recht erfolgreich mehrere alte Maschinen. Beispielsweise ließ der Suhrkamp-Verlag hier seine neue bibliophile Edition erstellen. Inhaber Daniel Klotz erzählt uns von Maschinen und Büchern – und ein wenig selbst Hand anlegen durften wir auch.
Weitere Fotos hier.

Mittwoch, 8. November 2017

Hegenbarth Sammlung Berlin


Der BBA nahm an dem Gesprächsabend "Wie klingt die Glocke heute?" im Rahmen einer Ausstellung der Hegenbarth Sammlung Berlin teil, an der Prof. Dr. Peter-André Alt, Präsident der Deutschen Schiller-Gesellschaft, Marbach, mit der Kunsthistorikerin und Literaturwissenschaftlerin Katja Schöppe-Carstensen über Rezeption und Aktualität dieses Klassikers der deutschen Literatur sprachen.