Bibliophiles in der Bibliothek der Deutschen Kinemathek
Neben den großen wissenschaftlichen Bibliotheken, die allgemein bekannt sind, gibt es in Berlin eine große Anzahl von Spezialbibliotheken, zumeist in Verbindung mit einem Museum. Der Berliner Bibliophilen Abend e. V. besucht solche, weitgehend nur Experten bekannte Bibliotheken, gern, um sich an den verborgenen Schätzen zu erfreuen.
In den Archiven der Deutschen Kinemathek werden Stumm- und Tonfilme, Photos, Plakate, Kostüme, Kameras und Projektoren gesammelt, wovon einiges im Museum für Film und Fernsehen am Potsdamer Platz ausgestellt ist. In der Bibliothek findet man ausschließlich Monographien, Zeitschriften und andere Publikationen zum Thema Film und Fernsehen.
Nun stehen Film und Fernsehen beim Bibliophilen normalerweise nicht hoch im Kurs, da sie im Gegensatz zu Büchern die Fantasie einengen und lenken. Felix Krull z.B. habe ich mir beim Lesen nicht wie Horst Buchholz vorgestellt.
Der Referentin Frau Birgit Umathum gelang es aber am 22.06.2009, die anwesenden Bibliophilen zu bekehren, indem sie überzeugend nachwies, dass Begeisterung für Bücher und fürFilme durchaus gut vereinbar ist und die Medien sich gegenseitig ergänzen und beeinflussen. Dazu trug auch der Veranstaltungsort bei: eine umfassende transparente Bibliothek mit herrlicher Aussicht, in der sich zu fast jedem Film, jedem Schauspieler, Regisseur, Drehbuchschreiber einschlägige Bücher finden.
Und diese Bücher sind häufig wiederum Kunstwerke, da sie von Künstlern (Illustratoren, Typographen) verfertigt worden sind, die ihrerseits andere Künstler (Filmschaffende) verehren.
So gibt es von Spezialverlagen Buchreihen über herausragende Filme, die deren Formsprache aufnehmen und in das Druckwerk umsetzen.
Aber auch Regisseure und Schauspieler wie Hitchcock, Kubrick, Marlene Dietrich, Armin Müller-Stahl) forderten Verlage zu Prachtwerken heraus, die wir nur bestaunen konnten. Weiterhin gibt es viele Bücher über Filme, die ihrerseits auf Büchern (Romanen) beruhen. Frau Umathum hatte auch dafür Beispiele, wie überhaupt ihr sachkundiger Vortrag glänzend illustriert war.
Die Anwesenden spendeten lebhaften Beifall. Aus dem täglichen Erleben wären sie nie darauf gekommen, daß es offensichtlich im Umkreis der Film- und Fernsehschaffenden doch viele Verehrer des schönen Buches gibt.
(Bernd Illigner)
Bibliothek der Stiftung Deutsche Kinemathek, Potsdamer Straße 2
Neben den großen wissenschaftlichen Bibliotheken, die allgemein bekannt sind, gibt es in Berlin eine große Anzahl von Spezialbibliotheken, zumeist in Verbindung mit einem Museum. Der Berliner Bibliophilen Abend e. V. besucht solche, weitgehend nur Experten bekannte Bibliotheken, gern, um sich an den verborgenen Schätzen zu erfreuen.
In den Archiven der Deutschen Kinemathek werden Stumm- und Tonfilme, Photos, Plakate, Kostüme, Kameras und Projektoren gesammelt, wovon einiges im Museum für Film und Fernsehen am Potsdamer Platz ausgestellt ist. In der Bibliothek findet man ausschließlich Monographien, Zeitschriften und andere Publikationen zum Thema Film und Fernsehen.
Nun stehen Film und Fernsehen beim Bibliophilen normalerweise nicht hoch im Kurs, da sie im Gegensatz zu Büchern die Fantasie einengen und lenken. Felix Krull z.B. habe ich mir beim Lesen nicht wie Horst Buchholz vorgestellt.
Der Referentin Frau Birgit Umathum gelang es aber am 22.06.2009, die anwesenden Bibliophilen zu bekehren, indem sie überzeugend nachwies, dass Begeisterung für Bücher und fürFilme durchaus gut vereinbar ist und die Medien sich gegenseitig ergänzen und beeinflussen. Dazu trug auch der Veranstaltungsort bei: eine umfassende transparente Bibliothek mit herrlicher Aussicht, in der sich zu fast jedem Film, jedem Schauspieler, Regisseur, Drehbuchschreiber einschlägige Bücher finden.
Und diese Bücher sind häufig wiederum Kunstwerke, da sie von Künstlern (Illustratoren, Typographen) verfertigt worden sind, die ihrerseits andere Künstler (Filmschaffende) verehren.
So gibt es von Spezialverlagen Buchreihen über herausragende Filme, die deren Formsprache aufnehmen und in das Druckwerk umsetzen.
Aber auch Regisseure und Schauspieler wie Hitchcock, Kubrick, Marlene Dietrich, Armin Müller-Stahl) forderten Verlage zu Prachtwerken heraus, die wir nur bestaunen konnten. Weiterhin gibt es viele Bücher über Filme, die ihrerseits auf Büchern (Romanen) beruhen. Frau Umathum hatte auch dafür Beispiele, wie überhaupt ihr sachkundiger Vortrag glänzend illustriert war.
Die Anwesenden spendeten lebhaften Beifall. Aus dem täglichen Erleben wären sie nie darauf gekommen, daß es offensichtlich im Umkreis der Film- und Fernsehschaffenden doch viele Verehrer des schönen Buches gibt.
Bibliothek der Stiftung Deutsche Kinemathek, Potsdamer Straße 2
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