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Montag, 26. März 2012

Roland Templin - Spurensuche


Roland Templin stellte vor dem Berliner Bibliophilen Abend in der Villa Oppenheim überraschende Funde aus seiner Bibliothek vor. Sein Vortrag stand unter dem Titel: "Spurensuche – Jakob Haringer am Abgrund, Ret Marut im Untergrund und weitere Funde in gesammelten Schriften. Von Geschichten die eine Widmung, ein Zettel, ein Foto oder eine handschriftliche Notiz erzählen können".


Zuvor fand die Jahresversammlung des BBA statt. Der bisherige Vorstand wurde einstimmig in seiner bisherigen Zusammensetzung für weitere 3 Jahre bestätigt.

(Abel Doering)

Montag, 14. März 2011

Bernd Illigner - Fedor von Zobeltitz

Am 14. März fand die Mitgliederversammlung des Berliner Bibliophilen Abend e.V., an der 18 Mitglieder teilnahmen, im Heimatmuseum Charlottenburg statt.
Der Vorsitzende Bernd Illigner gab einen kurzen Bericht über das Jahr 2010: „ ein buntes Jahr mit interessanten Veranstaltungen", was von den Anwesenden bestätigt wurde. Ebenfalls unter Punkt 2 wurden geplante Themen für das laufende Jahr angekündigt. Die Termine werden noch festgelegt. Einem Vorschlag, sich über das 125jährige Bestehen des Kurfürstendamms von kompetenten Autoren berichten zu lassen, wurde zugestimmt. Unter 4: Kassenbericht von Herrn Uwe Domke: 49 BBA Mitglieder, die Beitrage zahlen. Die Spenden sind zurückgegangen, aber durch Buchverkäufe und geringere Betriebskosten, u.a. der Bankgebühren, ist die Kassenlage gut, so dass evt. wieder eine Jahresgabe möglich erscheint. Nach Bericht des Kassenprüfers wurde der Vorstand entlastet. Zu 7: Zum 200. Todestag von Heinrich von Kleist wurde eine Besichtigung des neu gestalteten Kleistmuseums in Frankfurt(O) für den Juli angedacht. Wichtig ist noch der Hinweis des Vorsitzenden Referenten mit interessanten Themen für den BBA zu gewinnen.
Herr Illigner dankte abschließend den Anwesenden, so wie diese sich auch für die Arbeit des Vorstands bedankten.

Anschließend dann der angekündigte Vortrag von Herrn Bernd Illigner über Fedor von Zobeltitz.- der große Bibliophile und BBA-Gründer, wobei er sich bei den biographischen Angaben vor allem auf dessen Autobiographie „Ich hab so gern gelebt" stützte, da es wenig andere biographische Quellen gibt. Fedor v. Zobeltitz (1857-1934) wurde in Spiegelberg/Kreis Sternberg als Sohn eines Gutsbesitzers geboren, damit war sein Lebenslauf entsprechend vorgegeben. Nach erstem Unterricht mit 11 Jahren auf die Kadettenanstalt erst in Plön, dann in Berlin, ab 1873 auf die Kriegsschule, wo er Fähnrich wird und als Ulane nach Züllichau kommandiert wird. Er nimmt 1880 den Abschied und schlägt sich mit kleinen Artikeln, Glossen, Kritiken für unbedeutende Blätter durch, ist 1882 wieder in Berlin, beginnt um sich seinen Unterhalt zu verdienen Romane und Dramen zu schreiben: Triviale Themen über das Offiziersleben, Adelsfamilien, Jungmädchengeschichten und auch Ritterabenteuer, heute nicht mehr gelesen, ausreichend aber um mit den zusätzlichen Einnahmen aus dem verpachteten Gut zurechtzukommen. Durch den Freund Griesebach kommt er zur Bibliophilie, er kann etwa 100000 Bände einer Bibliothek erwerben, in der er diverse gute und wertvolle Werke findet, weitere erwirbt er in Antiquariaten als bibliophiler Sammler.
Exlibris aus der Sammlung Goerdten
1888 gründet er die Literarische Gesellschaft, 1899 die Gesellschaft der Bibliophilen, 1904 den Leipziger Bibliophilen Abend zugleich unternimmt er viele Reisen bis nach Afrika und Asien. Im Krieg 1914 ist er als Johanniter mit in Belgien, das durch den Schlieffenplan in den Krieg mit Frankreich mit einbezogen wurde.
1921 verkauft er einen Großteil seiner wertvollen Bücher, die als Reparation gedacht sind an das Deutsche Reich, die anschließende Inflation lässt das Geld wertlos werden, von Zobeltitz muss wieder von seinen schnell geschriebenen Romanen leben. 1934 stirbt er nach schwerer Krankheit in Berlin. Die eigentliche Bedeutung des Fedor von Zobeltitz liegt heute nicht in seinem schriftstellerischen Wirken, sondern in seinem Wirken um die Bibliophilie: als Sammler und als Gründer bibliophiler Gesellschaften, auch des BBA, dessen erster Vorsitzender er war. Ein interessanter Vortrag, der Unbekanntes und Vergessenes gegenwärtig machte!

(Christian Klinkenstein)

Montag, 15. März 2010

Fritz Jüttner - ... Schweizer Freunden einst ehrenvoll anvertraut - Bibliophiles zu Goethes "Wilhelm Meister"


Am 15. März 2010 fand die Jahresmitgliederversammlung des Berliner Bibliophilen Abend im Heimatmuseum Charlottenburg statt. Der amtierende Vorstand wurde im Amt bestätigt: als Vorsitzender Herr Dipl.-Ing. Bernd Illigner, als stellv. Vorsitzender Dipl.-Germanist Jörg Petzel und als Schatzmeister Uwe Domke. Neu in den Vorstand wurde als Schhriftführer Herr Dr. Klinkenstein gewählt

Der Germanist und Bibliophile Dr. Fritz Jüttner bot anschließend einen Vortrag mit dem zunächst rätselhaften Titel "Schweizer Freunden einst ehrenvoll anvertraut... - Bibliophiles zu Goethes "Wilhelm Meister". Ein Glückwunsch zur Jubelfeier der Universität Berlin Die Beschäftigung des Referenten mit Goethes "Wilhelm Meister"-Dichtungen geht bis in seine Schulzeit zurück. Der Roman "Wilhelm Meisters Lehrjahre" in der Ausgabe des Aufbau Verlages wurde ihm 1952 als Auszeichnung zum Abschluss der Grundschule vom Rat des Kreises Senftenberg geschenkt.
Seitdem hat ihn das Werk beschäftigt. Er sammelte alle wesentlichen Ausgaben der "Wilhelm Meister"- Dichtungen und konnte so seine Ausführungen durch Exemplare aus eigener Sammlung illustrieren:

"Wilhelm Meisters Lehrjahre" erschienen im ersten Druck 1795 - 1796 in den Bänden 3 bis 6 von Goethes "Neuen Schriften" bei Unger in Berlin in der berühmten Unger-Fraktur. Jüttners Sammlung enthält alle drei bei Hagen genannten Drucke N, N l und N2 und auch - wie äußerst selten - sämtliche beigefügten Vertonungen von J. F. Reichardt, dazu den gleichzeitigen Separatdruck mit Frankfurt und Leipzig als angegebenen Erscheinungsorten. Als weitere wichtige Drucke des Werks zu Goethes Lebzeiten wurden die entsprechenden Bände der Cotta-Werkausgaben 1806 und 1816 und der Ausgabe letzter Hand im Taschenformat und im Grossoktav - mit Illustrationen von J.H. Ramberg - vorgestellt.

"Wilhelm Meister's Wanderjahre" erschienen ein Vierteljahrhundert später (Erstdruck 1821,wesentlich verändert dann in der Ausgabe letzter Hand ,Band 21 bis 23). Von den späteren Ausgaben zeigte der Referent den 2. Band der von Eckermann besorgten Quartausgabe von 1837 , der den ''Wanderjahre"'-Text erstmals in der bis heute maßgeblichen Form enthält

"Wilhelm Meisters theatralische Sendung" , der erste "Wilhelm Meister"-Text, Urform der ersten Teile der "Lehrjahre" (daher die spätere Kurzbezeichnung "Ur-Meister"), entstanden zwischen 1777 und 1785, blieb in Goethes Zeit ungedruckt, wurde in der Entstehungsphase vom Dichter aber in Abschriften an Freunde versandt, so auch an seine Zürcher Freundin Barbara Schultheß. Diese fertigte gemeinsam mit ihrer Tochter vor Rücksendung der Goethe-Zuschrift eine Abschrift an. Erst 1910 wurde die Schultheßsche Abschrift - das einzige Exemplar, in dem Goethes Text noch existiert -vonGustav Billeter wiederentdeckt.Er veröffentlichte erste Auszüge und überliess dann den sensationellen Fund dem in Bern wirkenden Germanisten Harry Maync,der den vollständigen Text -"Schweizer Freunden einst ehrenvoll anvertraut" - angemessen in einer Prachtausgabe in Quart und einer Oktavausgabe 1911 bei der Cottäschen Buchhandlung Nachfolger herausbrachte .Die Quart-Prachtausgabe wurde der Universität Berlin zu ihrer Hundertjahrfeier 1910 von der Universtät Bern und dem Berliner Rektor Erich Schmidt (dem berühmten Germanisten, der 1887 den "Urfaust" entdeckt und publiziert hatte) von Harry Maync gewidmet. Zur Jubiläumsfeier lag der Band allerdings noch nicht vor, und so wurde zunächst ein eigens hergestellter prächtiger Vorabdruck der Anfangskapitel des "UrMeister" überreicht.

Der Referent konnte sowohl ein Exemplar der Quart-Prachtausgabe (mit Exlibris des Leipziger Germanisten Albert Köster) als auch ein Exemplar des nur in wenigen Exemplaren existierenden Geschenk-Druckes von 1910 aus eigener Sammlung den ehrfurchtsvoll staunenden Bibliophilen vorzeigen.So war der Vortrag eine würdige Erinnerung an die Hundertjahrfeier der Alma Mater Berolinensis und an ihren grossen Gelehrten Erich Schmidt und damit ein Glückwunsch zum zweihundertjährigem Bestehen, das die Humboldt-Universität - über Jahre Arbeitsstätte des Referenten-in diesem Jahr feiert.

(Bernd Illigner, unter Verwendung von Aufzeichnungen des Referenten)

Montag, 23. März 2009

Carola Pohlmann - Kinderbücher über Technik und Naturwissenschaft

Vortrag der Leiterin der Kinderbuchabteilung der Staatsbibliothek und Mitglied der Pirckheimer-Gesellschaft, Frau Carola Pohlmann.

Heimatmuseum Charlottenburg, Schloßstr. 69, Berlin-Charlottenburg