Donnerstag, 16. Oktober 2025

Die Bachsammlung der Staatsbibliothek

In kleinster Runde traf sich der Berliner Bibliophilen Abend mit der Maximilian-Gesellschaft zu einem Vortrag von Frau Dr. Martina Rebmann, Leiterin der Musikabteilung der Staats­bibliothek zu Berlin zu einem Abend zur Vorstellung der „Bachsammlung der Staatsbibliothek – Carl Philipp Emanuel Bach und die Bach-Quellen in Berlin“.
Die Staatsbibliothek zu Berlin verwahrt heute den größten Bestand an musikalischen Quellen von der Hand Johann Sebastian Bachs. Nach dem Tod des Komponisten 1750 wurde sein musikalischer Nachlass hauptsächlich unter den komponierenden Söhnen verteilt. Carl Philipp Emanuel Bach erbte dabei so wichtige Werke wie das Partiturmanuskript der h-Moll-Messe. 
Der Vortrag befasste sich damit, wie C. P. E. Bach mit seinem Erbe umging – und warum er der Grund ist, dass die Quellen nach Berlin kamen. Und ein paar der Quellen wurden selbstverständlich auch gezeigt.

Maria Bogdanovich | Dr. Martina Rebmann

Donnerstag, 9. Oktober 2025

„Nachrichten aus der Verlagswelt“

Der Berliner Bibliophilen Abend traf sich im Antiquariat Carl Wegner zu einer Plauderei mit Ulrich Goerdten über neue Entwicklungen im Publikationswesen mit jüngsten Beispielen aus seiner eigenen Produktion. So publizierte er in Buchform oder auch ausschließlich „elektronisch“ im Refubium der FU Berlin Julius Stinde 24 unbekannte Aufsätze zum Spiritismus von 1874 bis 1902 oder „Das Universalkochbuch des 18. Jahrhunderts und sonstigen trophologisch relevanten Abhandlungen“ aus dem „Zedler“.
Ulrich Goerdten stellte nicht nur seine Gedanken zu aktuellen Tendenzen der Publikationstätigkeit vor, er las auch kurze Passagen aus seinem Schaffen, so eine Episode aus „Teuchern 1940 - 1950, Erinnerungen“ an seine Kindheit.
Fast erschreckend aktuell geworden sind auch die, ursprünglich in satirische Überhöhung vor gut zwanzig Jahren geschriebenen „Nachrichten aus der Verlagswelt“ mit dem Titel „Verbesserte Schreibprogramme“, die Ulrich Goerdten zum Besten gab, ein Auszug aus seiner Erzählung „Im Netz“ aus dem Buch "Bargfeld. Texte", erschienen im Bücherhaus Bargfeld des Antiquars Hermann Wiedenroth.
Natürlich verlas der Autor der „Lürischen Ybungen“ auch eine Gedicht aus einem noch in Planung befindlichen 3. Band, der wieder bei Marc Berger erscheinen wird.
Im Anschluss zeigte der Gastgeber Mathias Proksch, Mitglied des BBA, noch ein besonderes Stück aus seinem Antiquariat, die „Hochzeitsschürze“, 1990 entstanden im Berliner Tacheles als Symbol der Deutschen Einheit aus zusammen gehefteten Buchrücken.

Montag, 29. September 2025

Inkunabeln-Sammlung der Staatsbibliothek zu Berlin

Dr. Falk Eisermann, Referatsleiter Inkunabeln/Wiegendrucke, stellte gestern in einer Veranstaltung der Berlin-Brandenburger Pirckheimer dem Freundeskreis Miniaturbuch Berlin und dem Berliner Bibliophilen Abend Neuerwerbungen des Jahres 2024/25 der Inkunabeln-Sammlung vor.
Libri impr. c. n. mss. oct. 611 Horaz: Epistolae. Leipzig: Martin Landsberg, [um 1497] (GW 13512).
4° Inc 4774b Vergil: Opera. Paris: Thielmann Kerver für Jean Petit und Johann von Koblenz. Bd. 1 [1500] und 3 [15. März 1501] (GW M49979). 
4° Inc 4137a Jacobus Philippus de Bergamo: Supplementum chronicarum. Venedig: Bemardinus Rizus. 15. Februar 1491/92 (GW 14130). 

Donnerstag, 25. September 2025

BFS EDITION BERLIN – der kleinste und unbekannteste Verlag der Welt

Bernd Friedrich mit dem ersten Buch der BFS-Edition „SCHUTZZONE, Harzreise Mai ´89“, Original-Lithographien, Berlin 1992
Die BFS EDITION BERLIN – der „kleinste und unbekannteste Verlag der Welt“ des Grafikers, Buchkünstlers und Malers Bernd Friedrich lud zur Präsentation der Künstlerbücher ein, die er in den letzten gut 20 Jahren im Verlag und bereits seit einem Jahrzehnt zuvor kreierte und selbst in Kleinstauflagen, mitunter als Unikate, druckte und gab einen kleinen Einblick in die Werkstatträume mit der Möglichkeit, sich selbst an einer Presse zu versuchen. Dieser Abend wurde nicht nur von Mitgliedern des BBA, sondern auch der Pirckheimer-Gesellschaft und dem Freundeskreis Miniaturbuch Berlin besucht.
Bernd Friedrich, BFS-Edition Berlin (lks.) und Ulrich Goerdten
ein selbstgedrucktes Blatt zur Erinnerung
der Abend begann, begleitet mit passenden Klängen von der Single, mit seinem ersten Buchobjekt „I Am the Walrus“
Heike Haedicke entfaltet ein Faltbuch „Für meinen Sohn Johannes“, im Hintergrund Ninon Suckow und Carsten Wurm
v.l.n.r.: Ulrich Goerdten, Manfred Funke, Wilhelm Lehberger
Text und Ill., sowie Gestaltung, Satz, Druck und Bindung: BFS

ein Leporello zum Gedenken an den Bombenanschlag in der Bücherstrasse Al-Mutanabbi-Street vom 7. März 2007, ein Künstlerbuch, das weltweit in Ausstellungen gezeigt wurde

Montag, 8. September 2025

E.T.A. Hoffmann - Leben und Werk eines Universalkünstlers

Jörg Petzel, Foto © Abel Doering
Nicht vor dem Berliner Bibliophilen Abend, sondern im Wilmersdorfer Theater Coupé, sprach der ehemalige stellverftretene Vorsitzende des BBA und jetziger stellvertretender Vorsitzender der E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft, Jörg Petzel, über „E.T.A. Hoffmann - Leben und Werk eines Universalkünstlers“.

Montag, 18. August 2025

E.T.A. Hoffmann im Bestand der Staatsbibliothek zu Berlin

Die Staatsbibliothek zu Berlin lud ein zu einer Präsentation von Highlights zu E.T. A. Hoffmann aus ihrem Bestand, darunter z.B. ein Brief von Hoffmann an Adalbert von Chamisso mit dem Inhalt:
sitzend: Steffen Faust (lks,) und Jörg Petzel
Recht herzlich bitte ich Sie, teuerster Freund! Morge4n, den 24. Jaqn: d(es) J(ahres) mit einem frugalen Abendbrot bei mir vorlieb zu nehmen. Fouqué, Hitzig, Neumann vielleicht auch Devrient sind bei mir; es ist mein Geburtstag! -
Jede andere Einladung, die Sie für Morgen erhalten haben könnten wird Kraft dieses für ungültig erklärt.
Vale faveque
Hoffmann
d. 23. Jan 19
Ralf Parkner (lks.) und Dennis Schäfer (stehend)
Ursula Jäcker
, Leiterin des Archivs, und Dennis Schäfer präsentierten die Stücke, unterstützt von Jörg Petzel, Vizepräsident der E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft, durch dessen Hände viele der vorgestellten Pre­ziosen der Staatsbibliothek gingen, sowie von Steffen Faust, einem der gegenwärtigen Illustratoren des Autors.
Exlibris H.D.E. Holzhausen von Xago


Die Sammlung der Staatsbibliothek wurde in den letzten Jahren durch die Eingliederung der Sammlung Hans-Dieter Holzhausen († 2013), dem langjährigen Vorsitzenden der Berliner Gruppe der E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft, und Michael Duske (Serapion vom See, † 2024) ergänzt.

Ralf Parkner und Steffen Faust, Fotos © Abel Doering

Dienstag, 1. Juli 2025

Sarah Käsmayr zu Gast

Eine Veranstaltung des Berliner Bibliophilen Abend brachte den Teilnehmern, darunter zahlreichen Gästen, in der vollbesetzten Buchhandlung Metis in Prenzlauer Berg, moderiert von Till Schröder, den MaroVerlag und vor allem dessen "MaroHefte" näher.
Sarah Käsmayr, Verlegerin des MaroVerlags und Till Schröder
Und: der Abend brachte nicht nur dem Verlag und dessen, in der Tradition der dort begründeten "Tollen Hefte" stehenden Reihe mit graphisch hervorragend begleiteten Essays Aufmerksamkeit, sondern auch dieser Bibliophilen-Vereinigung neue Mitglieder.
Blick auf die Hörer, bevor noch ein paar Stühle geholt werden mussten 
Abel Doering, Till Schröder, Wilhelm Lehberger (Foto: Ralf Parkner)
Till Schröder, Robert Grieger (Foto: Ralf Parkner)
Dr. Jens Ziegler (Foto: Ralf Parkner)

Luise Schaller, illustrierte MaroHeft #17


Gabriela Jolowicz, illustrierte MaroHeft #7

Fotos, sofern nicht anders gekennzeichnet, Abel Doering

Artikel aus den Marginalien (#256, S. 93ff), Klick auf die Abb.

Samstag, 28. Juni 2025

Berliner Bücherfest 2025

2025 war zum ersten Mal auch der Berliner Bibliophilen Abend auf dem Bebel-Platz beim Berliner Bücherfest dabei.

Standbetreuung: Abel Doering

Irmtraud Jüttner

Armin Schubert zu Besuch beim BBA

Robert Grieger zu Gast beim BBA

Gisbert Amm

mit Kerstin Hommel und Frank Viehweg

Bernd Illigner bei Sarah Käsmayr

Manfred Funke

Dr. Franziska Siegler, Leiterin des Kloster Chorin

Montag, 19. Mai 2025

Monika Grütters erhielt den Max-Herrmann-Preis 2025

Die Freunde der Staatsbibliothek zu Berlin, der Berliner Bibliophilen Abend ist Mitglied, vergaben heute in einer bewegenden Feierstunde den Max-Herrmann-Preis 2025 an Monika Grütters.

Das Grußwort hielt Susanne Schüssler, Verlegerin des Wagenbach Verlags, die Laudatio die Lyrikerin Nora Gomringer.
Peter Altmaier, Vors. der Freunde der Staatsbibliothek zu Berlin, überreicht den Max-Herrmann-Preis 2025 an Monika Grütters, Foto © ad
Bereits 2020 wurde Monika Grütters von der Börsenverein-Vorsteherin Karin Schmidt-Friderichs als "eine echte Bibliophile" bezeichnet.
Das wurde auch wieder sowohl im Grußwort, als auch in der Laudatio deutlich, wobei vor allen Einsatz der frühere Kulturstaatsministerin für Künstler während der Pandemie gewürdigt wurde und das Bemühen und um das Buch, angefangen bei Autoren bis hin zu kleinen Verlagen, dem Buchhandel und Bibliotheken.

"Die Preisträgerin hat sich große Verdienste um Kunst und Kultur erworben. Für Monika Grütters ist Kultur kein schmückendes Beiwerk, das man sich nur in guten Zeiten leisten kann. Sie hat Strukturen für die Verlags- und Buchhandelsbranche gefördert, um kulturelle Vielfalt und den Zugang zur Literatur zu ermöglichen." hieß es in der Begründung der diesjährigen Preisverleihung.

Mittwoch, 14. Mai 2025

Treffen Berliner Mitglieder bibliophiler Gesellschaften

Auf Initiative der Maximilian-Gesellschaft für alte und neue Buchkunst trafen sich heute Berliner Mitglieder dieser Gesellschaft mit Mitgliedern des Berliner Bibliophilen Abend und der Pirckheimer-Gesellschaft zu einer Führung in der Bibliothek des DHM durch deren Leiter Dr. Matthias Miller.
Unter den gezeigten Zimelien das sog. Berliner Fragment des Heliand von 830, Spruchgedichte von Hans Sachs von 1554, Essai sur les Formes de gouvernement, et sur les devoirs des souverains Friedrich II. von Preußen von 1777 oder das Konzept Stadtguerilla der RAF von 1971.